Unsere Hoffnungen auf eine vernünftige Straße werden nicht
erfüllt, es bleibt eine Piste, auf der
wir unterwegs sind. Wie schon erwähnt, in der Karte als rote Straße
eingezeichnet wie die wunderbare Teerstraße in die Gobi. Aber die Landschaft
ist super und entschädigt ein wenig. In Tal des Shireegiin Gol verpassen wir eine Abzweigung und müssen 7km
zurück, sicherheitshalber hat Hans noch einmal gefragt.
Ein kleiner Pass
bringt uns in ein Hochtal, in dem das frische, grüne Gras hüfthoch steht und
die Kräuter duften. Schade, dass man Duft nicht fotografieren kann, denke ich
mir. Es riecht nach Salbei und ich meine auch Kampfer, einfach gut. Interessanterweise sehen wir in diesem Tal
weder Vieh noch Gers oder auch nur ein Haus, es scheint menschenleer zu sein,
wir verstehen das nicht.
Auf der Piste steht ein Auto und daneben ein Zelt. Ein
junger Mann hat eine üble Panne, er hat
bereits das linke Federbein und die Antriebswalle ausgebaut. Ohne Ersatzteile
ist da nichts zu machen. Das Angebot, ihn bis nach Altai mitzunehmen, lehnt er
ab. Ich habe nur bedingt Mitleid, denn die Mongolen fahren mit normalen Autos
diese Pisten und das mit einem Tempo, das muss so enden. Später sehen wir eine
Ölspur auf der Piste, hier muss ihm die Gelenkwelle kaputt gegangen sein.
Ca. 50km vor Altai steht ein weiteres Auto auf der Piste und
ein Zelt daneben. Hans meint, ein Zelt gehört hier wohl wie der Wagenheber zur
Standardausrüstung eines jeden Autos, das auf Pisten unterwegs ist.
Kurz vor Altai kommen wir in den Genuss von 10km bester
Teerstraße. In Altai tanken wir und kaufen Brot. Das Internet ist so gut, dass
ich skypen kann.
Ca. 20km hinter Altai bleiben wir abseits der im Bau
befindlichen Straße stehen. Das Abendbrot wird im Freien eingenommen, bis ein kräftiger
Schauer uns ins Auto treibt. Danach jedoch genießen wir im Windschatten des
Autos den Sonnenuntergang und den Blick auf die gegenüberliegenden Hügel, das
rote Gestein ist von sattem, grünen Gras überzogen. Es erinnert mich an die
Painted Mountains in den USA, die waren jedoch
noch viel farbenfroher.
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