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Mittwoch, 27. Juli 2016

26.07.2016 Den Katun entlang



Es ist sonnig, aber kühl, wir starten. Wir brauchen Wasser, das Problem sollte hier lösbar sein, denn  überall fließt Wasser. Wir sehen ein dickes Rohr unterhalb der Straße, aus dem Wasser läuft. Leute  füllen ihre Kanister. Wir fahren dorthin, ziehen Schuhe und Strümpfe aus, um die Gießkannen zu füllen. Aber das Wasser ist so kalt, dass wir aufgeben. Bei zwanzig Gießkannen, die aufzufüllen sind, würden uns die Füße abfallen.

An einem Bach fahren wir soweit heran, dass ich endlich die Gartenpumpe ausprobieren kann, die ich extra für diese Reise gekauft habe und sie funktioniert. Innerhalb weniger Minuten hat sie die fehlenden ca. 250ltr in unseren Wassertank gepumpt. Gut das Aufbauen ist ein wenig aufwendig, aber weniger Arbeit als mit der Gießkanne zu laufen, ist es allemal.

Wir fahren weiter durch das Tal, der Fluss wird immer breiter, mächtiger, Hans meint, der sibirische Fraser River, Fluss und Landschaft haben viel Ähnlichkeit mit dem berühmten Fluss, der in Vancouver ins Meer mündet. Und zeitweise riecht es auch nach Salbei wie am Fraser River. Er heißt jetzt Katun und ist einer der Quellflüsse des mächtigen Ob. 

Um die Verlandung des Aralsees zu verhindern, die Baumwollindustrie hat diesem in der Zwischenzeit den Garaus gemacht, wollte man unter Stalin den Ob nach Süden in den Aralsee umleiten. Die gewaltigen Erdbewegungen wollte man mittels Atomsprengungen bewältigen. Damit sollten auch die Macht und die Fähigkeiten der kommunistischen Menschen demonstrieret werden. Welch eine apokalyptische Idee,  welch ein Wahnsinn.

Es beginnt zu regnen und wir verwerfen die Idee, hier irgendwo noch einen Tag zu verbringen. Auch, weil es nun doch sehr touristisch ist mit dem üblichen Rummel, Kitsch und Tand. Die ersten Quads sind zu sehen und auf dem Fluss wird gerafftet.

Drei Mororräder überholen uns, es sind Josef, Mlado und Marko, die wir im Oasis kennen und schätzen gelernt haben, ein unerwartetses und ftreudiges Wiedersehen. Mlado und Marko sind wie wir auf dem Weg nach Novosibirsk, wir tauschen unsere Telefonnummern aus, mal sehen, veilleicht können wir ja noch den einen oder anderen Abend gemeinsam, verbringen.   

An einer Raststätte halten wir, ich brauche einen Kaffee und Hans zusätzlich einen Kuchen. Wir setzten uns an einen Tisch zu einem deutsch aussehenden Paar, es sind Sabine und Thomas aus Chemnitz. Sie sind mit ihren Fahrrädern unterwegs, sind samt Rädern bis Novosibirsk geflogen und haben dann das Altaigebirge erkundet. Wir tauschen unsere Reiseerfahrungen aus und sind einer Meinung, in Russland kann man gut reisen und die Menschen hier sind offen, freundlich und hilfsbereit. Es ist für sie der erste Regentag, das war in der Mongolei ganz anders. Jung sind die Beiden nicht mehr, aber unglaublich fit in Kopf und Körper.
In Srotski sehen wir ein Hinweisschild zu einer Sehenswürdigkeit, es ist eine wunderschöne Kirche, ruhig gelegen und mit einem großen Parkplatz. Das ist unser Übernachtungsplatz.
Nur wenige Kilomter von hier vereinigen sich Katun und Bija zum Ob.

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