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Sonntag, 24. Juli 2016

23.07.2016 Nach Westen durch die Wüste Richtung Grenze



Die Fahrt geht weiter, meist auf der im Bau befindlichen Straße, manchmal auf einer Piste daneben. An einer eingestürzten Brücke bleiben wir stehen, um den besten Weg durch den Bach zu erkunden. Das Wasser ist nur knöcheltief, aber die Böschung sehr steil. Ein Beiben Truck, eine chinesische Lizenzfertigung der alten Mercedes LKW, bleibt ebenfalls stehen, der Fahrer steigt aus und bewundert begeistert mein Auto. Der Allradantrieb und die luftgefederten Sitze bringen ihn regelrecht zum Entzücken. Mit Gesten fragt er, ob er sich in das Auto setzten darf, natürlich. Wie ein kleines Kind schaukelt er auf dem Sitz. Ich inspiziere derweilen seinen Truck und entdecke, dass der Kupplungsgeberzylinder der gleiche ist wie in meinem Auto. Ich hätte ihn also ggf. bei Beiben in UB bekommen. 

Dann fährt er ohne Allrad, aber mit sehr viel Schwung die steile Böschung hoch, bleibt hängen, nimmt neuen Anlauf und wühlt sich gerade so hoch. Ich komme mit Allrad ohne Schwung und ohne durchdrehende Räder im ersten Anlauf hoch.

In Darvi, einem Nest von wenigen Häusern, fahren wir an das Wasserhäuschen heran, es ist abgesperrt.  Hans spricht einen Mongolen an der vorbei geht, der telefoniert, ohne Erfolg. Er bedeutet uns, dass er einsteigen möchte, wir sollen fahren. Er lotst uns zu einer Art buddhistischem Kloster am Ortsrand, dort bekommen wir Wasser. Wasser scheint es hier im Boden in großen Mengen zu geben, denn die Pumpe wird nicht abgeschaltet, wenn unsere Kanne voll sind und wir sie zum Auto tragen. Es läuft im armdicken Strahl in den sandigen Boden. Eine ältere Frau und ein noch älterer Mann sind die großzügigen Spender.

Wir bedanken uns bei den drei freundlichen Menschen, Geld wollen sie keines haben. Nur wenige Kilometer hinter Davi beginnt die Teerstraße, sie hat sogar einen Mittelstreifen. Ich stelle den Tempomat auf 90km/h und lasse die Pferchen laufen. Es wird immer wärmer, das Thermometer zeigt 35°c an. Kurz vor Chowd bleiben wir stehen, das mobile Internet der Stadt reicht bis hierher. 

Wir blicken auf die schneebedeckten Gipfel des Altai, über denen sich ein Gewitter zusammenbraut und Regenschauer sich wie Vorhänge vor die Berge hängen. Deren Ausläufer erreichen uns spät am Abend, also gehen wir ins mittlerweile kühle Auto zum Schlafen.

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