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Dienstag, 31. Mai 2016

30.05.2016 Nach Russland



Da es kaum Verkehr gibt in Richtung Russland, war die Nacht sehr ruhig. Es gibt einen Wasserhahn direkt hinter dem Auto, also füllen wir den Tank auf und gegenüber an der Tankstelle wird das letzte ukrainische Geld in Diesel umgewandelt, 120ltr bekommen wir dafür. 
Die Ausreise gestaltet sich umständlich, viermal werden die Pässe kontrolliert, der letzte Kontrolleur braucht ca. 15min dafür, schließlich lässt er sich von mir das ß in meinem Nachnahmen erklären, auf Englisch. Ober er das verstanden hat?

Die russische Grenze liegt in Sichtweite,  die mit uns Wartenden meinen, wir sollen in die LKW-Spur.  Der erste Kontrolleur ist erstaunt, dass wir keine Fracht haben und überzeugt sich durch Augenschein, dass wir ein Wohnmobil  haben. So geht es weiter, letztendlich dauert es fast vier Stunden, bis wir durch sind. Alle sind sehr freundlich und bemüht, aber es dauert, bis die Fahrzeugpapiere von Hand abgemalt sind (wir würden kyrillische Dokumente auch abmalen) und dann irgendwie mit der kyrillischen Tastatur in den PC eingegeben sind. Ich schaue durch die Scheibe genervt zu.  Plakate an der Wand weisen darauf hin, dass Korruption und Bestechung strafbar sind.

Hinter der Grenze entdecken wir weder Wechselstube noch Bankomat, so heißt der Geldautomat in Russland.Auf sehr guter und sauberer Straße geht es zügig Richtung Moskau, alle Siedlungen liegen abseits der Straße. Wir sind aufs Angenehmste überrascht, wie sauber es hier ist. Gleich hinter der Grenze werden wir angehalten, der Polizist will irgendetwas sehen, was ich nicht verstehe. Ich halte ihm mein Smartphone  vor die Nase,  auf dem Display steht in Kyrillisch „Es tut mir leid, ich spreche leider kein Russisch“.  Ein wenig frustriert winkt er uns weiter. 

Anfangs halte ich mich an die vorgeschriebenen 70km/h und werde von den russischen und ukrainischen LKWs zügig, sehr zügig überholt. Das nervt, also hänge ich mich hinter einem und es geht deutlich flotter voran, bis zu 95km/h sind wir schnell. Er scheint sich gut auszukennen, denn immer wieder reduziert er den Speed und dann steht da auch die Polizei. An einem Autohof fragt Hans-Jörg mal wieder nach einem  Bankomaten, ich bleibe beim Auto. Ein junger Russe springt aus seinem Geländewagen und begeistert um mein Auto herum und redet wie ein Wasserfall, russisch mit englischen Brocken dazwischen. Mir gelingt es, seinen Redefluss zu unterbrechen und ihn auf Englisch zu fragen, ob er einen Bankomaten weiß und halte ihm mein Smartphone unter die Nase mit der hiesigen Karte. Er deutet auf einen Punkt im Ort und erklärt wort- und gestenreich den Weg dahin. Auch bei Hans-Jörg hat es geklappt. Tatsächlich, dort ist einer und der spuckt auch 10.000 Rubel aus, was mal gerade €130 sind. Wir bleiben am Autohof stehen, es hat Wifi. Mittels Google bestelle ich Kotelett mit Pommes und Salat, die ältere Dame hinter der Theke antwortet wortreich und laut, was wir natürlich nicht verstehen. Serviert werden Pommes mit Ketchup und Salat, immerhin. Ein bierähnliches Gesöff (Bier gibt es angeblich nicht) ist warm, klebrig und teuer, also trinken wir ein Bier vor unserm Auto und ich bekomme die ersten Mückenstiche der Reise.

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