Wir durchqueren den Ural ca. 250km südlicher als auf der
Hinfahrt, hier ist der Ural richtiges Gebirge, Berge mit Felswänden sind zu
sehen, wenn es denn mal nicht gewittert. Bis Tscheljabinsk und ca. 60km danach
läuft es super, trotz vielen Verkehrs kommen wir fast mit einem Schnitt von 80km/h
voran, zum Teil auf vierspurigen Straßen. Aber am Ural beginnt der Ärger, an
einer Brückenbaustelle stehen wir fast eine Stunde und für die Durchquerung des
Urals, es sind 130km, benötigen wir fünf
Stunden. Steigungen mit langsam fahrenden Autos, nicht nur LKW, auch alte
Moskwitsch und Lada quälen sich fast im Schritt die Berge hoch, auch Baustellen
bremsen. Baustellen gibt es massenhaft, Russland
erneuert sein Straßennetz an allen Stellen fast gleichzeitig, hat man manchmal
den Eindruck.
Alle Parkplätze im Ural sind vermüllt, die Dörfer weit weg
von der Hauptstraße, so bleiben wir hinter dem Ural an einem Autohof stehen. Ein
Hotel wird gebaut, der Bauherr, ein asiatischer Russe mit viel Gold im Mund,
spendiert uns Wasser, wir ihm und seinen Bauarbeitern Bier. Und wir müssen uns
auf seinem Tablet viele Familienbilder sowie ein Musikvideo anschauen, das
seine Tochter samt Freundinnen zeigt, so verstehen es wir. Ein Bekannter wohnt
sogar in Köln, darauf ist er anscheinend besonders stolz.