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Mittwoch, 1. Juni 2016

31.05. Moskau


Je näher wir an Moskau kommen, desto dichter wird der Verkehr, wie nicht anders zu erwarten. Trotzdem sind wir über die Dichte überrascht. Ein dicker Polizist hält seine gelbe Keule in meine Richtung, wir bleiben stehen. Es dauert geraume Zeit, bis er seine mindestens 120kg (bei meiner Körpergröße) zu uns bewegt hat. Ich habe in der Zwischenzeit den magischen Satz  „Entschuldigung, aber ich spreche leider kein Russisch“ auf dem Bildschirm und halte es ihm freundlich lächelnd entgegen. Aus der griesgrämigen Amtsmiene kommt keine Regung, er knurrt „Englisch?“. Ich antworte wie alle Russen „so so“. Dann knurrt er „Dokumenta?“. Ich hole meine Dokumentenmappe aus dem Auto, suche ein wenig umständlich und drücke ihm dann die Zulassung mit dem Wort „Auto“ in die Hand. Es langt ihm und er winkt uns weiter. Wir umrunden Moskau auf dem Ring von Südwesten nach Nordosten, der Ring ist zum Teil zweispurige Straße, zum Teil sechsspurige, neu gebaute und auch mautpflichtige Autobahn. In einem Einkaufszentrum gehen wir zu McDonald (Das Internet bei McDo funktioniert mittels SMS, ich bekomme natürlich keine!), einem Bankomaten und in einen Supermarkt. Kein Unterschied zu Deutschland, bis darauf, dass die höherwertigen Waren deutlich teurer sind als bei uns und Importware selbst für uns sehr teuer ist.

Sonst gibt es wenig zu berichten, der Weg raus aus Moskau ist eine sechsspurige Autobahn, dann wechseln sich gut ausgebaute Landstraßen und autobahnähnliche Abschnitte ab. Wir kommen flott voran. Einmal bleiben wir auf dem Randstreifen mit eingeschalteter Warnblinkanlage stehen, um die Cassette zu entleeren, schon hält ein Autofahrer an und fragt, ob wir ein Problem hätten. Weit und breit kein Rasthaus wie letzte Nacht, also fragen wir an einer Tanke und werden vom freundlichen Tankwart eingewunken. Leider in eine absolut internetfreie Zone.

Was uns sonst noch so auffiel:

Die Leute sind sehr freundlich, auch, wenn das auf den ersten Eindruck nicht so aussieht. Alle bemühen sich irgendwie um Kommunikation.

Die Straßen sind bisher überwiegend in einem guten Zustand oder werden neu gebaut, also gibt es viele Baustellen.

Der Fahrstil der Russen unterscheidet sich nur wenig von dem anderer Nationen, nicht ganz so diszipliniert wie in Deutschland, aber auch nicht schlimmer als z.B. in Frankreich. 

Es wird unglaublich viel gebaut, Häuser, riesige Wohnblöcke, Straßen.

Es ist überall sauber, selbst auf dem Randstreifen der Autobahn fährt eine Kehrmaschine (deutsches Fabrikat).

Die sehr breiten Grünstreifen (so breit wie in Kanada) werden gemäht und sauber gehalten.

Alte Pkw oder Lkw sind kaum noch zu sehen, aber neue, russische Autos auch nicht. Lediglich der Kleintransporter von GAZ sehen wir häufiger und die schweren, geländegängigen Lkw von Kamaz sind im Baustelleneinsatz, Sand und Kies wird jedoch mit europäischen oder amerikanischen Lkw gefahren. 

Deutsche Autos beherrschen zwar nicht das Straßenbild, sind jedoch sehr präsent. Ladas sind nahezu unsichtbar.

Chinesische Autos, Lkw, Baumaschinen oder Busse haben wir nicht gesehen, das war in Südamerika ganz anders.

Meine Schlussfolgerung: Russland exportiert Energie und importiert sonst fast alles, bis hin ztur Kleidung (C&A gibt es ebenso wie H&M), Produkte der eignen Industrie sind nicht zu sehen, wahrscheinlich gibt es sie kaum (Bauunternehmen etc. mal ausgenommen)


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