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Freitag, 12. August 2016

11.08.2016 Nach Masuren


Bei 12°C und Regen verlassen wir Nida und begeben uns Richtung Polen. Bei Kaunas wird es endlich etwas wärmer und die Sonne kommt heraus, wobei 19° nicht wirklich warm sind für einen Sommer in Masuren, hier müssten jetzt seit Wochen über 30° herrschen, so zumindest werden die Sommer hier in diversen Romanen beschrieben, die ich gelesen habe.

Kurz vor der Grenze werden wir von zwei finster dreinschauenden, bulligen Grenzpolizisten gestoppt, "richtig sympathische" Typen. Einer kommt an mein Fenster und blafft „documents“. Ich blaffe zurück „documents please“. „What‘s in“ ist die nächste Frage im Kasernenhofton.  „It’s a Camper“ meine ebenso barsche Antwort. Er nimmt meinen Pass und die Zulassung und verschwindet hinter das Auto und berät mit einem Kollegen, ich weiß nicht was. Nach zehn Minuten steige ich aus und frage „What's your problem, my documents are okay.“  Dann zeige ich auf die Zeile der Zulassung, auf der steht „SoKfz Womo ü. 2,8t“  und sage „You see, it’s a camper“. Er sieht natürlich nichts, weil er das nicht versteht, was da steht. Dann sagt er „Open“ und ich „Open please“ und öffne das Auto. Auf der Treppe sage und deute ich auf seine Schuhe, die habe er auszuziehen habe, wenn er ins Auto will. Er lässt es, schaut nur zur Tür hinein.
Dann geht er mit dem Wort „wait“ zu seinem Auto, ich hinterher „please wait“. Die beiden stehen auf der anderen Straßenseite und beratschlagen. Ich habe mir aus dem Auto eine Banane mitgebracht, die ich nun demonstrativ esse. Sie bringen mir die Papiere mit dem Wort „go“. Ich antworte „Can I drive? Thank you“. Der Blick wird noch finsterer.  Aber ich fahre noch nicht, esse demonstrativ ein paar Pflaumen und grinse hinüber. Zu Abschied  gibt es Winke Winke von mir und eine kräftigen Stoß aus dem Presslufthorn. 

Was denkt sich der litauische Staat eigentlich, solche Typen an die Grenze zu stellen, unhöflich und überheblich. Jede Verkäuferin, die uns einen Kaffee verkauft hat, sprach besser Englisch als die beiden zusammen. Und jeder russische Grenzer war freundlicher als die beiden zusammen.

An einer Marina an einem See bleiben wir stehen, essen zu Abend und plaudern mit Gisela und Andreas, die hier ein Hausboot gemietet haben und auch Radtouren machen, über Reisen und die Wirrungen der Politik derzeit.  

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