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Montag, 1. August 2016

31.07.2016 Über die Wolga Richtung Moskau



Die Straße ist bestens, aber der Verkehr ist dicht und oft ist an unsinnigen Stellen Überholverbot. Ja, ich überhole oft, nicht nur andere LKW, auch PKW fahren oft so langsam, dass ich überholen muss, wenn wir voran kommen wollen. Die Polizei steht an allen strategischen Punkten und passt auf. Auf einer Gefällestrecke, fast vierspurig, überhole  ich und bemerke erst dann ein Schild, Überholverbot! Unten steht bestimmt die Polizei, denke ich, schwenke hinter einem LKW ein  bleibe ganz dicht dran und fahre nach links versetzt hinter ihm her, versuche mich zu verstecken. So sieht mich die Polizei erst ganz spät und ich sie auch. Ich sage zu Hans „nicht hinschauen“. Ein Polizist springt auf die Straße und pfeift, ich schaue demonstrativ in meine Außenspiegel links und Hans gerade aus. Hans meint, der hat uns gemeint, aber wir sind vorbei. Ein Streifenwagen folgt uns nicht, wir sind nicht in den USA.

Wir durchqueren ein Erdölfördergebiet, es sieht aus wie in Alberta, riesige Felder mit Erdölpumpen darauf.

Bei Kasan überqueren wir die Wolga auf einer riesigen Brücke, südlich der Brücke sieht sie eher aus wie der Bodensee, was sind da die anderen europäischen Flüsse armselige Rinnsale dagegen.

Wir haben mal wieder, ohne es zu bemerken, die Zeitzone gewechselt und sind nun in der Moskauer Zone, da Sommerzeit in Deutschland ist, nur noch eine Stunde vor der deutschen Zeit entfernt. Russland hat seit 2014 keine Sommerzeit mehr. Die Zeitzone ist riesig und wir sind ganz im Osten, also ist Sonnenuntergang 19:57, Sonnenaufgang 3:51.

An einem sehr gepflegten Autohof bleiben wir stehen und trinken unser Abendbier in der Wiese auf einer überdachten Bank mit Tisch sitzend. Sergej, er möchte französisch „Sersch“ genannt werden, sitzt bei uns. Er kann zwar nur drei Worte Englisch, aber er erzählt uns von seinem Sohn in den USA, seiner Katze zu Hause und zeigt auch Bilder. Von einer Frau spricht er nicht. Er lobt seinen Mercedes Actros und schimpft auf Kamaz, die seien nur im Gelände gut, nicht im Fernverkehr.

Wir haben heute, auch weil wir eine Stunde mehr haben, über 700km geschafft. 

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