Geedi, unsere Wirtin, hat nun
doch Karten für die Eröfffnungsfeier des Naadam-Festes, wir verabreden uns am
Stadion; sie bekommt sie die Karten dorthin gebracht. Wir wählen den Bus, da ich der Ansicht bin,
der ist schneller als das Taxi. Wir, das sind Hans-Jörg, Katharina, Tim, Josef
und ein englisches Pärchen. Zu meinem großen Erstaunen jedoch ist die Stadt
leer, kaum Autos auf der Straße.
Eine Karte fehlt, wir ergattern
sie bei einem Händler. Beim Erklimmen
meines Platzes, die Stadionsitze sind eng und steil, pflaumt mich einer an, es
ist Tamme Hanken, der XXL-Ostfriese aus dem Fernsehen. Zwei Kameraleute sind um
ihn herum, man dreht eine neue Folge.
Die Feier dauert etwa zwei Stunden,
mit viel Pomp und Pathos und noch mehr Menschen, viele auf Pferden. Es wird die
Geschichte der Mongolei erzählt in vielen bunten Bildern. Die Stimme des Stadionsprechers
ist ebenfalls voller Pathos, was er sagt ist wahrscheinlich kaum verständlich,
die Akustik ist miserabel. Mein Nachbar, ein junger Mongole, meint, es erinnere
ihn ein wenig an ein Computerspiel, weil auf einer Großleinwand auch die Bilder
eines solchen Spieles laufen.
Sogar eine Rakete, tatsächlich ist es ein Ballon,
steigt auf zur Erinnerung daran, dass es einen mongolischen Astronauten gab.
Fallschirmspringer springen in das Stadionrund ab unter rauschendem Beifall,
dann ziehen alle Teilnehmer und Abordnungen vieler Firmen, erkennbar an den
Transparenten, die sie tragen, durch das Stadionrund, das Ganze ist vorbei.
Es war ganz interessant, aber warum viele extra wegen dieses Festes hieher kommen, erschließt sich mir nicht.
Kleine Bemerkung am Rande,
die Hinterlassenschaften der nicht wenigen Pferde werden permanent von einer
Schar Helfer aufgesammelt, zum Teil mit behandschuhten Händen.
Ich schaue mir den Anfang des
Ringens an. Das Stadion ist ein Fußballfeld und man kämpft gleichzeitig überall
und damit sind die Ringer doch recht weit weg sind. Deswegen erlahmt mein Interesse doch recht schnell. Die anderen
sind schon weiter gezogen, also schlendere ich alleine vor dem Stadion herum
auf der Suche nach schönen Motiven. Das beste Motiv für die Mongolen ist Tamme Hanken, denn
er ragt mit seinen 2,06m wie ein Turm aus der der Brandung aus der Menge. Viele wollen mit ihm aufs Bild und Tamme ist
geduldig.
Ich laufe die drei Kilometer zur Haltestelle des O-Busses,
der mich zum Oasis bringt.
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