Wir starten gegen 10:00 und begeben uns auf den Weg Richtung
Westen. Hieß es bis jetzt „Go East“ ist nun
„Go West“ angesagt, womit wir keine Zigarettenwerbung machen.
Ohne Stau kommen wir durch Ulaanbaatar durch, noch nicht
einmal am Black Market der Hauch eines Staus, das haben wir noch nicht erlebt. Außerhalb
dann hält sich der Verkehr ohnehin in Grenzen. Das Wetter ist sonnig, aber
nicht zu heiß, so dass die Fahrt der reine Genuss wird.
Am frühen Nachmittag
halten wir vor einigen Häusern an, wir wollen einen Kaffee trinken. Was wir
dann bekommen, hat mit Kaffee wenig zu tun, die Brühe wird in einer Schale
serviert, die wahrscheinlich vorher Suppe enthalten hat, was ich auch noch
deutlich schmecke. Außerdem sitzen neben uns Einheimische, die asiatisch
geräuschvoll ihre Nudelsuppe in sich hinein schlürfen. Dieses Geräusch ist nichts für mein
Wohlbefinden, ebenso deren Körperhaltung beim Essen, beide Ellenbogen auf dem
Tisch und die Nasse direkt über der Suppenschüssel. Also nichts wie weg.
20km vor Tsetserleg
bleiben wir an einem Fluss, dem Tsenkheriin Gol, stehen. Zu nahe am Dorf, denn
wir bekommen jede Menge Besuch von neugierigen Mongolen, die meinen, wenn sie
lange genug mit uns reden, dann verstehen wir sie schon. Einer erzählt uns mit
Gesten, im Fluss hätte er schon armlange Fische gefangen. Ich bezweifele sein
Anglerlatein, indem ich den Kopf schüttele und 10cm zeige. Wir lachen alle, es
klappt also, die Völkerverständigung. Einige jedoch umkreisen schweigend, ohne
eine Miene zu verziehen und ohne auf unser Hallo zu antworten, das Auto. Oder
sie kommen mit ihren dicken Geländewagen angefahren, bleiben kurz stehen, die
schwarzen Scheiben lassen keinen Blick ins Innere zu und fahren dann wieder.
Der Fluss dient als
Badezimmer, es wird Wäsche gewaschen und auch das Auto. Trotzdem füllt sich
einer die Flasche und trinkt das Wasser und das unterhalb der Stadt Tsetserleg,
ob die eine Kläranlage hat? Die Mongolen müssen eine besondere Magen- bzw. Darmflora
haben. Einer zieht sich aus, er hat Fußlappen in den Stiefeln und
darunter noch Socken. Die Mongolen außerhalb von UB tragen meist Stiefel, egal,
wie heiß es ist. In Socken und Unterhose geht er ins Wasser, um sich zu
waschen. Dann setzt er sich ins Wasser, zieht die Socken aus und wäscht auch
diese. Alles ohne Seife natürlich.
Bei uns gibt es Spaghetti mit Tomatensauce und Parmesan, dazu
ein Bier, was sonst. Wir essen im Schatten des Autos, denn die Abendsonne
brennt in dieser Höhe für uns unerträglich.
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