Ich wache auf, Regen prasselt
auf das Auto, der Himmel ist grau. Der Sendungsstaus hat sich nicht geändert,
was meine Stimmung weiter in den Keller treibt.
Erst schreibe ich Blog, dann
mache ich mich auf unter die Dusche.
Irgendwann hört es auf zu regnen,
ich mache mich auf in die Stadt. Die ist so verstopft, dass sogar die Busse
kaum voran kommen, ich brauche eine dreiviertelde Stunde. Im Bus ist
interessant zu beobachten, wie rücksichtsvoll Mongolen sein können. Immer wieder
wird mir ein Platz angeboten, den auch auch gerne annehme. Auch Frauen mit Kindern auf dem Arm,
Kinderwagen sind hier kaum zu sehen, wird der Platz geräumt. Andererseits tritt
man mir schon mal kräftig auf die Füße, kein Grund, sich zu entschuldigen.
Am Abend sitzen wir mit Mlado
und Marco zusammen, zwei Serben aus Belgrad. Sie sind mit ihren
Motorrädern unterwegs, die sie auf einem Anhänger bis Novosibirsk gezogen
haben, dort steht das Auto samt Anhänger. Sie sind stolz darauf, dass ihre
Hondas schon über 150000km runter haben, aber im Top-Zustand sind, zu Recht.
Beide sprechen sehr gutes
Englisch, die Diskussion dreht sich auch um Serbien und Europa. Sie erzählen
uns, dass viele Serben Angst vor Europa haben, weil sie fürchten, dass sie dann
überall europäische Standards haben werden, nur nicht bei den Löhnen.
Mlado war als Kind zwei Jahre
in Deutschland bei seinen Großeltern und besuchte dort den Kindergarten und die
erste Klasse der Grundschule. Er hat die besten Erinnerungen an diese Zeit. In
Jugoslawien sagte der kleine Junge dann, die jugoslawische Schule sei
Mist, die deutsche sei viel besser. Das brachte seiner Familie großen Ärger
ein.
Sie machen mir ein tolles
Kompliment, ich würde aussehen wie sechzig und im Kopf und im Herzen sei ich
noch viel jünger.
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