Wir, Katherina, eine junge
Frau, die aus einer Reisegemeinschaft ausgestiegen ist, und ich, stehen zusammen
an der Bushaltestelle. Wir wollen gemeinsam zur DHL, sie will Dokumente nach
Deutschland senden, ich frage mal wieder.
Katherina fällt auf, dass keine O-Busse fahren, in keine Richtung. Jetzt fällt es
mir auch auf und ich sehe auf einem normalen Bus ein Schild T4 und etwas in kyrillisch,
ich vermute Ersatzverkehr. Es hat geklappt, wir fahren zur DHL.
Dort sind andere Mitarbeiter da als gestern,
aber die Auskunft ist die gleiche, das Paket liegt beim Zoll und der ist zu.
Das Zollbüro sei im nichtöffentlichen Bereich des Flughafens, so macht es auch
keinen Sinn, dorthin zu fahren, das erzeugt nur zusätzlichen Frust. Wir laufen
zum Bahnhof, wo sich Katherina eine Bahnfahrkarte nach Peking kauft, morgen um
8:00 geht der Zug. Sie kostet in einem 4-Bett-Abteil etwas €120, der Zug
braucht ca. 30 Stunden für die ca. 1300km. Ein Visum für China hat sie.
Die Stadt ist voll von
Polizisten, die immer wieder den Verkehr aufhalten für Autokolonen mit
schwarzen Limousinen und Geländewagen, es sind die Auswirkungen des
ASEM-Gipfels (Asia-Europe- Meeting). Dafür müssen Tausende von Polizisten und Sicherheitsbeamten
arbeiten, aber ein paar Zollangestellte machen sich eine Woche einen faulen Lenz, denke ich wütend. Auch die
Kaufhäuser und die Restaurants sind offen, nur der Zoll nicht. Dann setzt auch
noch Regen ein, viel tiefer kann die Stimmung kaum sinken. Ein arabisches Sprichwort
sagt, „lerne zu klagen ohne zu leiden“. Wir müssen lernen, das Leid ohne Klagen
auszuhalten.
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