Russland ist riesig, es sind noch über 4000km bis zur
Grenze. Geradeaus geht es über viele hundert Kilometer durch die Taiga, nur
Sonnenblumenfelder unterbrechen das stetige Grün. Kurz vor Omsk tanken wir mal
wieder, an einer Tankstelle ist der Diesel besonders günstig, 27 Rubel, das sin
37 Cent. Gilt aber nur bei Barzahlung. Bei der Bezahlung kommen die extrem aufgebrezelte
Kassiererin und Hans nicht miteinenander klar, ein Russe, der sehr gut Deutsch
spricht, bereinigt die Situation. Es stellt sich heraus, er hat einen deutschen
und einen russischen Pass, die Mutter ist, wie seine Frau auch, Deutsche, er
lebt im Sommer in Russland bei seinem Vater und im Winter in Deutschland bei
seiner Frau samt Kindern und Mutter in Lüdenscheid. Stolz berichtet er, seine
Kinder sprächen neben Deutsch und Russisch auch noch Englisch. Sein Verstand
sage ihm immer, bleibe in Deutschland aber sein Herz ziehe ihn immer wieder
nach Russland, sagt er uns ein wenig traurig und stolz zugleich.
Omsk lohnt nicht, es ist eine gesichtslose Industriestadt,
liegt am Zusammenfluss von
,
Nebenflüsse des Ob.
Am
Ende dieses nur vordergründigen Durcheinanders liegen zwei Luftmatratzen
aufgeblasen im Heck des Autos und auf einem kleinen Kocher auf dem Erdboden
wird irgendetwas gebraten und gekocht. Alle essen aus der einen Pfanne und dann
passiert es, alle vier, alles erwachsene Menschen, verschwinden im Heck des Autos
zum Schlafen. Klappe zu, Licht aus und weg sind sie. Wir sind baff, wie können
vier Erwachsene in einem Kombiheck, das maximal 130cm breit ist, schlafen?
Können die sich kein Hotel oder wenigstens ein Zelt leisten?
Hans meint dazu trocken, den BMW sehen die Nachbarn, dass
man sich kein Hotel leisten kann, sehen die Nachbarn nicht.
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