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Montag, 18. Juli 2016

17.07.2016 Ausflug zum Dchingis Khan Denkmal und dem Gorkhi-Terelj- Nationalpark


Am Blue Sky Hotel übernehmen wir einen Mietwagen, den wir vorgestern gebucht haben, damit uns nicht die Decke auf den Kopf fällt. Eine junge Dame übergibt uns das Auto, akribisch notiert sie jede Macke, die das Auto hat und das sind nicht wenige.

Wie fahren nach Osten, unser Ziel ist das Dchingis Khan Denkmal und der Gorkhi-Terelj- Nationalpark. Auf der Fahrt dahin erstaunt uns, dass an mindestens jeder Einmündung ein Polizist steht. Als wir, wie andere auch, an einer Straßenkreuzung gestoppt werden,  wissen wir warum. Es ist mal wieder eine Kolonne schwarzer Autos mit wichtigen Persönlichkeiten unterwegs. das niedere
Auch das Gelände des Denkmals ist gesperrt, welche Höflichkeit gegenüber den vielen Touristen, die jetzt wartend herum stehen. So warten wir eine halbe Stunde, dann dürfen wir auf das riesige Gelände. 

Hier sollte mal ein riesiger Freizeitpark entstehen, aber außer dem Denkmal, einem Volleyballplatz und einem Klohäuschen ist nichts zu sehen. Das riesige Gelände ist eingezäunt, so ist das in der Mongolei. Erst kommt der Zaun, meist als Bretterzaun, hier aus Gitterstäben und dann schauen wir mal weiter. Hier schaut man seit mehreren Jahren weiter, wie so oft in der Mongolei, große Pläne, große Worte, sonst wenig. Noch nicht mal in Südamerika habe ich so viele angefangene Bauprojekte gesehen wie hier. Oft fallen die Baugerüste schon wieder zusammen und der Beton der Rohbauten bröselt, aber nichts geht weiter. Manchmal steht sogar ein riesiger Kran daneben und rostet vor sich hin.

Das Denkmal selber ist aus Edelstahl und zeigt einen entschlossen und grimmig blickenden Reiter, der für mich eher aussieht wie Störtebeker, mongolische Züge im Gesicht sehe ich kaum. Man muss es nicht gesehen haben.

Die Ausstellung schenken wir uns, zu viele Leute, wir fahren lieber in den Nationalpark. Dort kommt man sich fast vor wie im Allgäu, nur die Felsen sind brauner Granit. Am Fluss, es ist ein Quellfluss des Tuul, der durch UB und dann über andere Flüsse in den Baikalsee fließt,  lagern überall Mongolen, campen oder machen Picknick. In den vielen Ger-Camps sind kaum Touristen zu sehen, verwunderlich für diese Zeit und die schöne Gegend. Hans meint, hier hat man die Freiheiten, die es früher einmal in Amerika gab.

An einem Souvenirstand entdecke ich zwei Bronzeköpfe, es sind Hitler und Stalin. Ein junger, wie sich später herausstellt, Chinese zeigt auf Stalin und fragt mich, ob ich den kenne. Natürlich, aber kennt er den daneben? Natürlich nicht! Das sind die beiden größten Massenmörder der Geschichte, sage ich zu ihm. Er will es nicht glauben, dass Stalin ein Massenmörder war. Meinen Hinweis auf die dokumentierte Geschichte beantwortet er mit der Bemerkung, es gäbe immer viele Geschichten. Ich lasse es nicht gelten, aber es hilft nichts. Was ich denn dann von Mao halte, fragt er mich. Ich gebe ein bisschen an und sage, ich hätte seine Biografie gelesen und Mao sei wohl ein noch größerer Massenmörder gewesen. Das beendet das Gespräch, er will in seiner Welt bleiben.

Auf dem Rückweg besuchen wir noch das Zaisan-Denkmal, ein Geschenk Russlands und eine Scheußlichkeit sondergleichen. Aber die Aussicht auf die Stadt ist gut.

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