Wir nehmen den Bus, um zum
Immigration Büro zu fahren. Das ist bis zum Chinggis Khaan-Platz ganz einfach,
denn alle O-Busse, die vor dem Oasis abfahren, halten dort. Aber dann müssen
wir umsteigen und den passenden Bus finden, was uns tatsächlich gelingt.
Hans-Jörg fragt die Fahrer „Airport?“ und bekommt keine Antwort, also wahrscheinlich nicht,
ein Kopfschütteln, also auch nicht und dann sagt eine Frau „yes“, also hinein.
Hinter der Peace-Bridge wird es spannend, biegt er rechts ab, sind wir im
richtigen Bus, wenn nicht, dann müssen wir halt zurück und weiter suchen. Er biegt rechts ab
und so sind wir für 50 Cent und fast genau so schnell wie mit dem Taxi
unterwegs gewesen. Zusätzlich haben wir einen besseren Ausblick auf das
Verkehrsgeschehen um uns herum.
So fällt uns auf, Toyota
beherrscht den Markt hier mit weit über 50%, überwiegend mit dem Prius, das
ist der VW-Käfer der Mongolei. Deutsche Autos sind ganz wenige zu sehen,
wenn, dann meist Mercedes G mit dicken V8-Motoren in teuerster Ausführung.
Brabus, der exquisite Mercedes-Veredler hat nicht umsonst wohl hier eine eigene
Niederlassung. Mehr als die Hälfte der Autos hat das Lenkrad rechts, es sind
aus Japan importierte Gebrauchtwagen. Die
europäischen Klein- und Mittelklasseautos gibt es nicht im Straßenbild. Trotz
des Gedrängels sehen wir keinen Unfall in der Stadt und auch kaum verbeulte
Autos, erstaunlich. Viele Frauen sitzen hinter dem Steuer, die Kinder immer
ungesichert auf dem Beifahrersitz oder auch schon mal auf dem Schoß der Fahrerin.
Überhaupt sind die
mongolischen Frauen eine Bemerkung wert. Sie lieben High Heels, very high und
meist sichtbar zu groß. Sie sind oft sehr gut, sehr geschmackvoll und zu ihrem
Typ passend gekleidet, oft mit Hut und nicht selten tragen sie Glaceehandschuhe.
Geschminkt sind sie immer, ausdrucksvoll, aber nie übertrieben. Das alles gilt
nicht nur für die jungen Frauen, auch die meisten älteren Damen pflegen diesen
Stil. Wie fast überall auf der Welt ist es bei den Männern anders.
Der Papierkram in der
Migration hält sich in Grenzen, nach gut einer Stunde und der Zahlung von
umgerechnet €40 pro Person haben wir die Aufenthaltsgenehmigung um 30 Tage
verlängert bekommen und fahren mit dem Bus zurück ins Zentrum. Es ist später
Nachmittag, der Magen regt sich, der Hunger wird in einem indischen Restaurant
befriedigt, ich esse ein vegetarisches Curry, Hans-Jörg ein Reisgericht mit
Hühnerfleisch. Beides ist gut scharf und sehr schmackhaft. Der Bus bringt uns
zurück zum Oasis.
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