Translate

Dienstag, 26. Juli 2016

24.07.2016 Bis zur Grenze



Unsere Freude über die Teestraße endet am Ortsausgang von Chowd, als wolle sich die Mongolei noch einmal richtig präsentieren. Erst Schotterpiste und dann zeitweise nur noch Fahrspuren, so verläuft die Straße zur Grenze durch die Landschaft. Zwar gibt es Bautätigkeiten, aber der „Rohbau“ der Straße ist durch Gräbern oder Erdwälle so gut abgesichert, dass ein Befahren unmöglich ist. So kämpfen wir uns wieder einmal durch die Mongolei. Kurz vor Tolbo dann wieder beste Teerstraße bis Ölgil, dann wieder Schotterpiste bis zur Grenze bzw. zu einer geschlossenen Schranke, vor der bereits sechs russische Tanklaster und ein kleiner Pickup aus Italien warten. Wir beschließen, in der Reihe zu bleiben, denn morgen könnte die Schlange deutlich länger sein.

Ein Mongole, der ein bisschen Englisch spricht, versucht, uns  zu einem unverschämten Kurs die mongolischen „Töfftöff“ abzukaufen und russische Rubel gegen Euro zu verkaufen. Wir  verstehen ja, dass er den Bankkurs nicht zahlen kann, aber 40% unter dem Bankkurs, das ist unverschämt und wir lehnen ab. Aber seine süße Tochter, eine kleine Rumtreiberin, die sich auch mit größeren Jungen anlegt, die hat es mir angetan und sie bekommt Bonbons. Die umstehenden Kinder natürlich auch. Ich versuche, sie ihnen im Spiel zuzuwerfen und stelle erstaunt fest, die können alle nicht fangen.
Der Mongole taucht wieder auf und hat keinen Erfolg. In der Zwischenzeit hat sich die Schlange deutlich vergrößert. Direkt hinter uns steht ein russischer Landcruiser mit einer Familie drin. Ich komme mit dem Mann ins Gespräch, dazu bemüht er sein weniges Schulenglisch. 

Die Zeit tröpfelt nur, wir versuchen, den Frust zu bekämpfen, indem wir die vielen Kinder beobachten, die zwischen den Autos herumtoben. Es ist schon frisch, wir sind ja über 2200m hoch, aber die meisten Kinder laufen nur im T-shirt und Badelatschen durch die Gegend, sind aber ständig in Bewegung. Sie haben kein Problem mit der Höhe, wir auch nicht. So viele Kinder so fröhlich spielen zu sehen, ist eine große Freude und keines hat ein Telefon, in das es starrt.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen