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Sonntag, 5. Juni 2016

04.06.2016 Ohne besondere Vorkommnisse weiter nach Osten



Unterwegs sehen wir einige „Joghurtbecher“, so nennt die Gemeinschaft der LKW-Verrückten die „normalen“ Wohnmobile, an einer Tankstelle, wahrscheinlich eine geführte Tour. Als wir tanken, kommt ein solches mit Berner Nummer. Sie sind mit Seabridge auf dem Wege nach Peking. Ich frage, wie viele Kilometer sie am Tag machen, ca. 200km ist die Antwort. Wir machen derzeit zwischen 500 und 600km.  

Wir kommen an einem schrecklichen Unfall vorbei, die beteiligten Personen sind verschwunden, die Wracks liegen ungesichert auf der Straße. Ein Streifenwagen kommt, er schaltet noch nicht einmal Blaulicht ein. 

Wir passieren einige Polizeiposten und auch Radarkontrollen, bleiben aber unbehelligt. Alle LKW, auch ich, fahren so knapp 90km/h, das scheint man zu tolerieren angesichts der riesigen Entfernungen. Die Radarkontrollen sind meist in den Fünfzigerzonen. Wir fahren durch überschwemmtes Land und die Straßengräben sind tief mit Wasser gefüllt. 

An einem Rasthaus mitten im Nirgendwo bleiben wir stehen, Internet gibt es nicht, aber ein Abendessen mit Bier. Frikadellen mit Kartoffelbrei, den scheinen die Russen zu lieben, denn zu jedem Essen gibt es den.  Dazu Tomaten mit Lauch und einem ordentlichen Klatsch saurer Sahne darüber, wir sind ja schließlich in Russland. Alles für €5 für uns zwei.
Im Auto dann führen wir einen langwierigen Kampf gegen Mücken, den wir erst gewinnen, als wir alle Luken dicht gemacht haben. Lieber erstunken als erstochen ist das Motto. Zur Vorsicht mache ich die Gaswarnanlage an, man weiß ja nie, vielleicht emittieren wir so viel CO, dass es gefährlich wird für uns.

Nachts um drei weckt mich ein startender LKW-Motor, an der Dachluke sind keine Mücken, ich öffne sie.In der Ferne tutet eine Eisenbahn.

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