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Mittwoch, 8. Juni 2016

07.06.2016 Immer weiter, immer weiter



Ich sitze in dem kleinen Restaurant und blogge. Eine sehr elegant gekleidete Dame auf sehr hohen Schuhen kommt herein, ein entsprechendes Auto ist aber nicht an den Tanksäulen. Die Dame verschwindet hinter einer Türe, es ist aber nicht die Toilette.  Dann kommt Sie mit Eimer und Wischer wieder heraus, es ist die Putzfrau. Ja, die russischen Frauen achten sehr auf ihr Äußeres, das tun die russischen Männer weniger, die deutschen auch oft nicht.

Auf der Strecke Richtung Irkutsk sind viele Baustellen, man repariert die alte Fahrbahn, vermisst eine neue Strecke, repariert marode Brücken. Der Bauboom in Russland ist riesig, nicht nur Häuser und Wohnblöcke, auch Straßen werden gebaut. Von dem durch die Sanktionen prophezeiten wirtschaftlichen Niedergang ist nichts zu spüren. Auch an einer Pipelinebaustelle fahren wir kilometerlang entlang. Und es hat immer wieder Bahnübergänge über die Transsib, die gut als Teilstück in jeden Geländeparcour eingebaut werden könnten, so schlecht sind sie. Das Passieren ist nur im gemäßigten Schritttempo möglich, zumindest für die Anderen. Wir könnten zügiger, sind aber eingezwängt in die Masse der Fahrzeuge. 

Es sind nicht nur wir Verrückte unterwegs, nein, wir überholen Fahrradfahrer mit großem Gepäck und werden von Motorrädern mit deutschen Kennzeichen überholt, eines kommt sogar aus Hannover. 

Eine leichte Erkältung plagt mich seit gestern, so machen wir heute relativ früh Schluss,  wieder irgendwo in den Weiten Sibiriens ohne Internet. Die Raststätte hat sogar eine kleine Terrasse, die benutzt werden kann, da es heute keine Mücken gibt, was uns sehr erstaunt. Das Restaurant von gestern bzw. heute Morgen hatte Toiletten, wie man sie selbst in Deutschland nur selten findet, Designerwaschbecken und Armaturen von Hans Grohe. Heute ist es ein Loch im Boden mit verdreckten Brettern darum herum, die ich nicht einmal mit Schuhen betreten möchte. Aber wir haben ja das Auto samt Toilette.
Relativ früh gehe ich ins Bett, um meine Erkältung sozusagen weg zu schlafen.

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