Das Leben
findet derzeit im Fahrerhaus, in der Kabine oder in den „Restaurants“ statt.
Der Grund dafür ist ganz einfach und mit einem Wort zu beschreiben,
Mücken. Eine Unzahl von Mücken in allen
Größen umschwirrt jeden, der sich ins Freie begibt. Der Tisch ist dann
reichlich gedeckt für die Plagegeister. Ich war heute Morgen unter dem Auto und
habe den Ölstand im Hinterachsgetriebe geprüft. Myriaden von Mücken wollten mich
daran hintern, als verteidigten sie ihr Terrrain.
Ich habe es trotzdem
geschafft, der Ölstand ist okay, obwohl ein Ölfilm am Getriebegehäuse zu sehen
ist. Der Simmerring lässt ein ganz klein wenig Öl durch am Eingang der
Kardanwelle, seine Aufgabe ist aber das genaue Gegenteil. Ich werde ihn mir sicherheitshalber von Roman
nach Ulaanbator schicken lassen.
Unterwegs
finden wir einen Rastplatz mit Internet, leider kaum brauchbar zum
Telefonieren, aber den Blog konnte ich einstellen. Neben dem Cafe ist ein
Bauarbeitercamp, dort dürfen wir Wasser tanken, kein Trinkwasser, wie man uns
ausdrücklich erklärt. Nun gut, kippen wir halt in unser gutes? Wasser das untrinkbare hinein. Während Hans-Jörg
mit der Kanne Wasser auffüllt, wasche und spüle ich die Wäsche, die seit
gestern in dem Waschbottich in Seifenlauge liegt.
Ca. 250km hinter
Omsk, die Straße bis dahin einwandfrei, bleiben wir stehen und hängen die
Wäsche auf, dabei müssen wir uns massiven Mückenangriffen erwehren. Die Russen
scheinen ein anderes Verhältnis zu den Mücken zu haben als wir. Nebenan
repariert ein russischer Trucker mit freiem Oberkörper und in Shorts sein Auto und
auch die Fahrgäste aus dem Fernbus, der hier Pause macht, sind unbeeindruckt
von den Mücken. Man trägt Kurzärmliges und die Damen haben keine Strümpfe an. Irgendetwas
stimmt hier nicht.
Heute gibt es
ein warmes Büffet, was uns die Essensauswahl sehr erleichtert, aber es gibt
kein Bier. Wie üblich läuft der Fernseher mit großer Lautstärke und zeigt
irgendeine schwachsinnige Sendung auf RAI- bzw. RTL2-Niveau, auch die Russen
werden durch das Fernsehen verblödet.
Sibirische Landschaft |
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