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Sonntag, 12. Juni 2016

11.06.2016 Ein Tag auf Olchon

Was für eine ruhige Nacht, ein Hochgenuss! Noch nicht einmal Hunde haben gebellt, obwohl hinter jedem Bretterzaun einer ist und ein Bretterzaun ist um jedes Haus. Nur Kühe habe ich einmal gehört, sie laufen hier frei durch die Dörfer wie in Südamerika die Hunde.
Ein Beiwagengespann und ein Motorrad bleiben stehen, Uwe und Peter aus Dresden und Remco aus Holland auf der Solomaschine, harte Burschen. Auch sie wollen in die Mongolei, obwohl am Beiwagen schon geschweißt werden musste.  Peter spricht ziemlich gut Russisch, so dass sie zumindest kein Sprachproblem haben, wenn sie Werkstätten aufsuchen.


Sie wollen zur Inselspitze im Norden, wir zum Schamanenfelsen. Dort ist das Übliche, viel Tand, kein Kunsthandwerk. Einer der Verkäufer spricht uns auf Englisch an, er ist eigentlich Lehrer, aber hier verdiene er mehr, erzählt er uns. Ein bisschen Chinesisch spräche er auch, denn 50% der Touristen kommen in der Zwischenzeit aus China, später sehen wir auch jede Menge davon,  meist im gleichen T-Shirt, die Damen mir riesigen Hüten und noch ein Tuch darüber, Handschuhe an, braune Haut ist ein Schönheitsmakel, immer im Haufen, immer in Eile und immer laut. 

Der Schamanenfelsen
Auf die internationale Kundschaft ist man jedoch seitens der Nationalparkverwaltung, die Insel ist ein Teil des Nationalparks, nicht eingestellt. Alle Erklärungen sind ausschließlich in Russisch/Kyrillisch  verfasst.
Wir bummeln durch das Dorf auf der Suche nach einem Kaffee, uns gelüstet es nach Kaffee und Kuchen. Wir werden nicht fündig, das ist uns schon die letzten Tage aufgefallen, es gibt keinen Kuchen mehr auf den Theken der Restaurants. Also erwerben wir im Supermarkt den ersehnten Kuchen und setzen uns davor, beobachten das bunte Treiben. Touristen kommen an mit dem Kleinbus, mit dem eigenen Auto, mit dem Motorrad, mit dem Fahrrad und sogar zu Fuß mit riesigen Rucksäcken, schwerste Bergstiefel an den Füßen.
Am Abend setzen wir uns wieder in das Restaurant, vor dem wir stehen, mittlerweile jedoch vor dem Haus des Besitzers, der uns mit Wasser und Strom versorgt hat.
Da der Strom ausgefallen ist,  gibt es nur Suppe und Salat, uns ist es egal. Dann tauchen unsere Motorradfahrer auf, kaum wiederzuerkennen in normalen Klamotten und ohne Helm. Emilia und Lucas gesellen sich auch noch zu uns, neben unserem Tisch wird ein großes Feuer entfacht, ein wunderschöner Abend mit intensiven Gesprächen  in Deutsch und Englisch, Remco versteht Deutsch sehr gut, redet aber lieber Englisch. Das Bier holen wir im Supermarkt, der wieder offen ist, weil der Strom wieder da ist. Trotz des Feuers, warmer Socken und dicker Fleecejacke wird es mir gegen zehn Uhr zu kalt, ich verabschiede mich ein wenig wehmütig von diesen ungemein sympathischen Menschen.  Ich wünsche Euch allen  eine gute Reise und Emilia und Lucas den perfekten Start in das Berufsleben.

Die Homepage der verrückten Motorradfahrer aus Drseden ist http://www.motozyklist-i-mechanik.de/  

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