In der Nacht haben Leute an
unser Auto geklopft und davor rumgegrölt, berichtet Hans-Jörg, ich habe nichts
bemerkt. Die Fahrt nach Ulaanbaatar verläuft ruhig und ereignislos, nur das
erste, von einem Auto getötete Schaf bekommen wir zu sehen. In Ulaanbaatar ist
der Verkehr wie erwartet, stop and go, insbesondere in der Gegend des Black
Markets.
Wir kontrollieren mal wieder
den Ölstand an der Hinterachse und bauen nach Romans Idee an der Kardanwelle die
Schmiernippel um, dann wird geputzt im Führerhaus und im Koffer, der Wüstensand
muss raus, es wird sozusagen Platz geschaffen für neuen Sand.
Wir treffen den jungen
Studenten wieder, der zu Pferd losgezogen war, frei von jeder Pferdeerfahrung.
Es war, wie zu erwarten war, vom Pferd abgeworfen worden und hatte einige Blessuren,
wohl nicht nur am Körper.
Remco aus Holland kommt an,
er hat sich von Uwe und Peter getrennt, die noch in Russland an dem Motorrad
herumbasteln. Wir trafen sie auf Olchon.
Es sind unglaublich viele Motorradfahrer
da, mehr als ein Dutzend mit zum Teil extremen Routen in kurzer Zeit. Ein
junger Schweizer zum Beispiel fährt in weniger als drei Monaten von der Schweiz nach Wladiwostok,
von dort nach Japan und von dort verschickt er die Maschine in die Schweiz.
Oder ein Deutscher, der dann von Japan aus wieder nach Thailand usw. will.
Sie alle, Deutsche,
Österreicher, Schweizer, Holländer, Japaner, Koreaner, Japaner, Russen und wer
sonst noch hier ist, sitzen zusammen, trinken Bier, Kaffee, Wasser oder Limo und
reden, lachen, geben sich Tipps und hören einander zu. Alle schimpfen auf
die derzeitigen, politischen Verwerfungen. Gelebte Völkerverständigung pur.
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