Richtig gelesen, wir sind am und
im Baikalsee angekommen, nämlich auf der Insel Olchon.
Wir haben uns beim Frühstück
kurzfristig entschlossen, erst zum Baikalsee zu fahren und dann in Irkutsk Sightseeing zu machen. Wie gehen noch
einmal in das Restaurant interneten und dann fahren wir los. Im Restaurant im Übrigen
staunen wir über die Russen, die zum Frühstück das gleiche essen wie zu
Mittag und zu Abend, auch in den doch nicht geringen Mengen. Als Kaffee
bekommen wir heißes Wasser mit einem Tütchen Nescafe, im Osten ist die
Kaffeekultur des westlichen Russland noch nicht angekommen.
Die Durchfahrt durch Irkutsk ist
problemlos, dann geht es nach Norden. Das Land wird weit und steppenartig, ein
Vorgeschmack auf die Mongolei. Irgendwann biegen wir ab nach Westen Richtung
Baikalsee und schlagartig hinter der ersten Steigung ändert sich die Landschaft,
es sieht nun aus wie im nördlichen Kanada. Auch Waldbrandgeruch liegt in der
Luft und die Schwaden sind zeitweise zu sehen. Nach 260km erreichen
wir die Fähre zur Insel, zu unserem Erstaunen kostenlos, auch für unser
Dickschiff!
Die Straße auf der Insel ist dann eine einigermaßen fahrbare Sandpiste
mit knackigen Steigungen und auch Abfahrten, man fährt überwiegend zügig; die
Einheimischen, meist ohne Nummerschilder am Auto, schnell bis sehr schnell. Die
Staubwolken sind dann gewaltig. In Kuhzhir finden wir vor dem Kaffee Kudesniza
(Кафе Кудесница) einen Stellplatz mit Wifi, einer netten Russin, die Englisch
spricht und uns berät bei der Essensauswahl. Das Essen ist ausgezeichnet, Bier
gibt es leider keines, aber unsere
freundliche Bedienung meint, wir können es uns gerne im Supermarkt gegenüber
holen.
Nach dem Essen sitzen wir in der Sonne auf einer Bank und genießen die
Ruhe, die jetzt scheinende Sonne und ein weiteres Bier. Unser Auto erregt die
Aufmerksamkeit eines jungen Paares, Emilia und Lucas aus Deutschland. Sie sind
mit der Transsib und Bus hierhergekommen und wollen bis Peking. Das anstrengende,
naturwissenschaftliche Studium ist zu Ende, nun gönnen sie sich diese Reise, Respekt.
Wir tauschen unsere Reiseerfahrungen aus
und verabreden uns für morgen, denn es ist kalt geworden am Baikal, der erst
wenige Wochen eisfrei ist, also noch einen riesigen Kältespeicher darstellt.
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