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Donnerstag, 9. Juni 2016

08.06.2016 Auf den letzten 1000km zum Baikal



Ein Blick auf den Globus zeigt, wir sind nördlich von Thailand. In Deutschland ist es jetzt 00:38, ich schreibe diesen Blog um 6:38 Ortszeit. Die Autos haben immer häufiger das Lenkrad rechts oder sogar japanische Werbung aufgemalt, sind also entweder neu oder gebraucht aus Japan importiert. Japan scheint hier näher zu sein als Europa bzw. Moskau.

Der Weg nach Osten führt durch hügeliges Land und über breite, unverbaute Flüsse. Wir wundern uns, woher das viele Wasser kommt, das hier nach Norden strömt.  Ansonsten ist es eine ruhige Fahrt, wie gestern. Wir haben den Eindruck, je weiter wir in den Osten kommen, desto besser wird die Infrastruktur. Dieses Bild trübt sich jedoch massiv, als wir einmal nicht die Ortsumgehung nehmen, sondern mitten durch den Ort fahren. In der DDR 1960 kann es kaum schlimmer ausgesehen haben, bis auf die Autos und die Kleidung der Damen.

Wir fahren nun meist in Sichtweite zur Transsib, die Trasse scheint in bestem Zustand zu sein, der Schotter ist hell und Bautrupps sind nirgends zu sehen, anders als in USA und Kanada. Die Strecke ist stark befahren, überwiegend von Güterzügen. Meist hängt ein Sammelsurium von Waggons, Tankwagen, Stückgutwagen, Rungenwagen und Containerwagen hinter den bis zu vier Loks, manchmal sind es auch Ganzzüge, dann ist es meist Kohle, die transportiert wird. Auch Fern- und Regionalzüge sind zu sehen, so interpretiere ich die roten Züge.
 
Es regnet immer wieder heftig, dann fällt die Temperatur auf 14° ab. Dann scheint die Sonne wieder und wir versuchen, den Anfang des Regenbogens zu erreichen, der sich prächtig vor uns spannt, vergeblich. So schnell ich auch fahre, wir schaffen es nicht.


Bei trockenem, trüben Wetter kommen wir in Nischneudinsk an und bleiben auf einem bewachten Parkplatz neben einem Restaurant stehen. Dort hat es Wifi und Hans-Jörg schafft es irgendwie , Gulasch zu bestellen. Er wird serviert mit Kartoffelbrei, was sonst. Zwei Bier dazu und die Welt ist wieder in Ordnung. Das russische Bier ist hervorragend, welches mitzubringen machte keinen Sinn. Ein Blick auf die Uhr über der Theke zeigt uns, wir sind schon wieder eine Stunde vorgerückt in der Zeit.

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